Fuerteventura 2021

Seit meinem letzten Artikel in diesem Blog ist sehr viel Zeit vergangen, es war vor zwei Jahren. In dieser Zeit gab es viel Arbeit, viel Spannendes, viel Gutes. Jetzt - hier auf Fuerte - will ich wieder anknüpfen an die gute Tradition der Versenkung ins Schreiben.


Gebeugt, aber nicht gebrochen!

Dieser Baum ist geprägt von den dauerhaften starken Westwinden. Er hat ihnen standgehalten. Und er wird weiter standhalten.


Bekanntermaßen ist nichts mehr so wie es einmal war. Es vergeht so vieles, wenn nicht sogar alles. Und es wächst so viel wieder nach, womöglich alles. Alles wächst nach, vielleicht - wenn man genau hinschaut - wächst sogar mehr nach als vorher verging. Manche nennen das Fortschritt. 

Ob nun Alles gleich viel ist wie zuvor oder gar ein MEHR geworden ist, wer weiß? Ich weiß es auch nicht, aber ich glaube dran. Und: Es interessiert mich zu sehen, wie das MEHR aussieht. Deswegen beschäftige ich mich dauernd mit der ZUKUNFT. 


Mittlerweile muss ich einräumen, dass ich gestolpert bin. Nein, eigentlich bekam ich beim Verlassen des Fliegers eine spontane Panik, ich hatte plötzlich Sorge, ohne die Bordkarte nicht durch die Corona-Kontrolle des Airports zu dürfen. Die Karte steckte in dem Papiermüll des Vordersitzes. 

Die Fluggastbrücke lässt sich in der Länge variieren,  dafür schieben sich die zwei Brückenteile ineinander. Der schmalere Brückenteil ruht seitlich ein einer vertieften Längsnut. 

Ich also habe mich abrupt umgedreht, bin blind mit einem Fuß in eine dieser Längsnuten geknickt, bin im Drehen völlig spannungslos zu Boden gegangen und mit linkem Knie und linker Augenbraue hart auf dem Boden aufgeschlagen.

Seither begleitet mich die Sorge, dass ich nun auch in das Alter komme, in dem Stürze häufiger passieren. Ich habe gerade die Frage gegoogelt "Warum stürzen alte Menschen so oft". Sehbehinderung oder Sehstörung, lautet die Antwort. Muss mal mit Smileeyes, der Augenklinik, sprechen. 

Wahrscheinlich muss ich die 6-8 Wochen der Eingewöhnung nach der Kataraktoperation geduldig und konzentriert abwarten, also bis Mitte Januar 2022.


Strand nördlich von El Cotillo
Strand nördlich von El Cotillo

Mit dem Bike nur drei Häuserblocks weiter, schon beginnt der Strand.

Zu Fuß durch die Dünen streifen...

Unfaßbar weich und fein ist der Sand.

Über Mittag die Sonne fühlen und Schlaf nachholen.

In den Dünen einen Platz mit weniger Wind finden.

Gegen drei um einen Sitzplatz anstellen, leckere Sardinen essen.

Erst eine Stunde vor Sonnenuntergang wird es kühler.

Der Sand ist leicht und sauber, das Wasser erstaunlich warm.


Eine erste Tour am Tag davor, am 09.12.2021

im Norden von Fuerteventura
im Norden von Fuerteventura

12.12.2021:  Wie entstehen die Fotos und Videos für meinen Blog?

Die Apple Software ist zwar hilfreich, aber doch meilenweit von einem Automatismus entfernt. Warum?

OK, simple wäre folgendes: Ich mache mit dem iPhone ein Foto oder Video. Das kann ich mittels WhatsApp sofort versenden.

Meine Situation macht die Sache aber viel komplizierter:

  • Das Handy brauche ich für die Navigation, es ist am Bike-Vorbau befestigt und schaut zum Himmel.
  • iPhone-Videoaufnahmen während der Bewegung mit dem Bike im Gelände scheitern an der Halterung.

Ich arbeite daher mit folgender Hardware, es gibt also 2 verschiedene Aufnahmegeräte:

  • Befestigung der (1) INSTA360 Go2 Actionkamera wahlweise mittels
    • Magnethalterung unterm T-Shirt
    • Magnethalterung an fix geschraubter Klemme
      • an der Federgabel vorne rechts
      • am Federbein vorne rechts
      • an der Sattelstütze mit Blick nach hinten
  • Bedienung der Go2 per WLAN mittels iPhone-App.
  • Standfotos mache ich mit dem (2) iPhone 12.

Meine Hardware:

  • Links die kleine weiße Actioncam INSTA 360 Go2
  • Links vorne das iPhone 12
  • In der Mitte das Mac Book Pro
  • Rechts die Apple Maus
  • Im Hintergrund Kaffe und Wasser

 


Meine Software

  • Die Website wird mit JIMDO,  einer Web-Applikation auf meinem Mac Book Pro, produziert; Jimdo importiert nur 
    • Fotos im Format jpeg, png oder gif (das iPhone speichert leider nur im img-Format ab)
    • Videos / Filme aus der Plattform VIMEO.
  • Die rohen INSTA Videodateien werden
    • Stück für Stück mit der iPhone-INSTA-App 
      • in der Länge zugeschnitten
      • bedarfsweise in der Abspielgeschwindigkeit verändert
      • exportiert in die iPhone-Film-App, von dort erfolgt automatisch der Upload zur iCloud (dieser Upload kann bei 10-15 Dateien durchaus eine halbe Stunde dauern!)
  • Die iMovie-App auf iPad oder iPhone produziert nun den eigentlichen Film:
    • in iMovie "+" -> Auswahl "Film"
    • Auswahl der Videodateien u/o Fotos aus der iCloud (Medien: Moments / Video / Fotos / Alben / Hintergründe)
    • Import in die iMovie-App
    • mit "Fertig" wird automatisch der Film generiert
    • Überprüfung und Vergabe eines Filmtitels (keine Sonderzeichen wie " . ")
    • Mit "Fertig" erfolgt der Upload nach VIMEO
    • VIMEO braucht manchmal nur Minuten, bei der Verarbeitung von iPhone-Videos aber über 2 Stunden für die Konvertierung. 

Das führt zu folgendem Procedere auf dem Mac Book Pro:

  • Programme -> PIXILLION: Fotos stehen in der iCloud, sie müssen mittels PIXILLION (von NCH Software) in ein Jimdo-kompatibles Format konvertiert werden
  • In JIMDO erfolgt die Suche (!), die Auswahl und der Import eines Fotos.
  • Filme werden mit ihrem Link aus VIMEO kopiert und in JIMDO eingefügt.

Das iPhone ist das zentrale Instrument mit

diesen Apps:

(1)  FILM zeigt die Fotos und Videodateien aus der iCloud.

(2) iMOVIE importiert die vorgefertigten Videodateien und Fotos und generiert den fertigen Film. iMOVIE exportiert den Film nach VIMEO.

(3) VIMEO importiert den Film, verarbeitet ihn und stellt ihn für JIMDO kompatibel zur Verfügung.

(4) Nicht im Bild nebenan: INSTA360 steuert die kleine Actioncam per WLAN-Zugriff.

 


Nach einem Ruhetag nun zu einer Tour im Süden der Insel.

11.12.2021 Insel-Querung La Lajita - Costa Calma - La Pared - La Lajita 

70 Minuten Autofahrt von El Cotillo (blauer Punkt; mein Appartment) bis zum Startpunkt in La Lajita.

 

___

 

Die Tourdaten (Bild unten) erscheinen garnicht mal so anstrengend (32 km; 490 Hm). Aber das steinige Gerüttel geht schmerzhaft auf die Handgelenke. Es ist ein ziemlich "unrundes" Biken, mal glatt, mal zügig, dann wieder raus und rein in den Sattel. Am Tagesende war mein rechtes Knie mit der Kraft am Ende.

___

 

Der "Lärm" im Film entsteht übrigens durch den starken Wind. Am 09.12. hatten wir bis 40 km/h, am 11.12.2021 hatten wir rund 22 km/h Windgeschwindigkeit. Dagegen muss man mal anstrampeln!


Statt vieler Worte überzeugen die Eindrücke dieses Films:


Nach einem erneuten Ruhetag kommt die "Königsetappe"

13.12.2021 Betancuria -  Ajuy - Pajara - Camino a La Peña

Vor vier Jahren, 12/2017, war ich bereits ein erstes Mal auf Fuerteventura. Damals war diese Betancuria-Tour die schönste. Deswegen hatte ich mich sehr auf die Wiederholung dieser Königsetappe gefreut.

 

Emotional war es auch ähnlich gut. Damals hatte die Wegfindung für Spannung gesorgt, diesmal war es die Art, wie ich den Ausklang der Tour erlebt habe. Ich hatte zum Schluß keine Kraft mehr für vielleicht 450 Hm Trage- und Schiebearbeit über die Flanken des Gran Montana (711 m). 

 

Deswegen musste ich in Pájara über den Rückweg entscheiden. Über einen unbekannten Trail, oder doch über die Asphaltstraße. 

Es war mal wieder typisch. Eine Abenteurer-Entscheidung. Den Trail nicht zu erproben, hätte mich unglücklich zurückgelassen. Asphalt ist langweilig. Aber es hätte ja auch schief gehen können. Falls mit dem Trail ein Problem aufgetaucht wäre, hätte es für einen späten Rückweg vielleicht zu wenig Tageslicht gehabt.

Start in Betancuria -> Ajuy am Meer -> Pájara (von Pájara nicht entlang der gelben Straße, sondern Wanderweg)
Start in Betancuria -> Ajuy am Meer -> Pájara (von Pájara nicht entlang der gelben Straße, sondern Wanderweg)

Der Vergleich für diese Tour in 2021 ggü. 2017

12/2017 Zeit 4'57 Länge 51,5 km Höhe 1.330 Hm

12/2021 Zeit 4'20 Länge 42,5 km Höhe 1.050 Hm


Steilküste im Westen bei Ajuy.
Steilküste im Westen bei Ajuy.
Sorry, nun muss ich erneut zur iPhone-Reparatur nach Schwabing.
Sorry, nun muss ich erneut zur iPhone-Reparatur nach Schwabing.

Und noch etwas anderes hat für Spannung gesorgt.

 

Ich war gerade den ersten großen Hügel raufgestapft, hatte mich über die weite Sicht über Land und Meer gefreut und machte mich an die kurzweilige Abfahrt im gerölligen und weichen Gelände, als ich mich mit dem Vorderrad verbremse, das Rad wegrutscht und ich mich mit einem großen Grätschschritt vom Bike löse.

 

Dabei habe ich auch das Handy aus der Halterung gedreht, es landete genau unter meinem rechten Fuß, der dringend festen Bodenkontakt brauchte, also knirschte es fürchterlich und das Handy jaulte unter den harten Stollen des Bikeschuhs.

 

Da war noch etwas...

(woran ein Filmproduzent so alles leidet)

Beim Schultern und Balancieren meines Bikes gegen den steamigen Seitenwind  hatte ich für den Stop einer INSTA-Aufnahme fast keinen Halt. Ich hatte nur ganz kurz Zeit, auf jeden Fall reichte der Griff nicht bis zum Handy in der Hosentasche. Also klappte ich die INSTA-Basis einfach zu und ging meiner Wege.

Am Gipfelkreuz angekommen bemerke ich, dass sich die Actioncam nicht mehr aktivieren läßt.

Während der langen Reise über die schönen Bergkämme habe ich mindestens ein Dutzend Mal das Einschalten versucht. Leider ohne Erfolg, ihr seht deswegen sehr viele Standbilder - mit dem iPhone aufgenommen. Und einmal habe ich das iPhone wackelig in die linke Hand genommen, mit der rechten die hintere Bremse gezogen und dann auf Video gedrückt. Ist ohne Sturz gut durchgegangen.

 

Erst kurz vor dem letzten Downhill zum Meer habe ich einen dreizehnten Versuch unternommen. Dabei gelernt, dass ein INSTA-Reset nicht nur 10 sec. Drücken braucht. Man muss die zwei Tasten an der INSTA-Basis gemeinsam mindestens 30 sec drücken, am besten 60 sec. Dann funktioniert das Zusammenspiel wieder.


Und wie ist es nun ausgegangen mit dem Trail? Die Antwort findet ihr am Ende dieses Films:


Der Dienstag, 14.12.2021, stand ganz im Zeichen der Filmproduktion.

Am 14.12.2021 geht's auf zur nächsten Tour, erneut in den Südzipfel der Insel.

Wir befinden uns hier ganz im Südwest-Zipfel von Fuerteventura. Die Aspaltstraße endet am Fährhafen von Morro Jable, dann zieht sich die Staubstraße bis zum Einstiegspunkt.

Es geht einmal rüber und wieder zurück. Aber ist das nicht langweilig? Nun ja, das Ganze ist ein gut ausgebauter Wanderweg. Jetzt im Dezember sind vielleicht 20 Wanderer unterwegs - in der Hochsaison sollten Biker hier besser nicht auftauchen.
Es geht einmal rüber und wieder zurück. Aber ist das nicht langweilig? Nun ja, das Ganze ist ein gut ausgebauter Wanderweg. Jetzt im Dezember sind vielleicht 20 Wanderer unterwegs - in der Hochsaison sollten Biker hier besser nicht auftauchen.

Dieser Track entpuppt sich als eine kleine Sensation für Downhiller! Ich bin so begeistert, dass ich Hinweg und Rückweg auf zwei Filme aufteile. Endlich kommt meine Actioncam voll zum Zuge. Ihr könnt die zwei Downhills in voller Länge miterleben. Film ab für Teil 1:


Pause in Cofete


 

Hier kommt nun der Downhill beim Rückweg von Cofete zum Ausgangspunkt.

Dieser Film zeigt nahezu den kompletten Downhill, er ist also ungekürzt mit einer Länge von über 6 Minuten.

Für manche Betrachter mag das langweilig wirken, mir hat es aber soviel Spaß gemacht!

Also: Downhill pur - sechs Minuten lang!

Film ab für Teil 2:


Und nach soviel Aufregung und Action zum Abschluss noch etwas Ruhiges.

An der Ostküste ist die Brandung gemäßigter und speziell in der Lagune der Costa Calma findet sich eine einmalige, episch lange und auch sehr breite Sandküste.

Geht mit auf diese Küstenwanderung, hier ist es komplett anders und wunderschön.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0